Mit ihren grandiosen Tänzen begeisterte die Erpeler Prinzengarde das Publikum.

Erpeler Narren feiern ausgelassen bis in die frühen Morgenstunden

Prunksitzung der GEK

Die Erpeler Karnevalsgesellschaft startete am Samstag, den 13. Januar 2024 mit ihrer Großen Prunksitzung in den Hallenkarneval der Session 2024. Das kurzweilige und bunte Programm sorgte für eine fulminante Stimmung im Erpeler Gürzenich.
Pünktlich um 19:11 Uhr zog die Große Erpeler Karnevalsgesellschaft 1905 e.V. (GEK) mit musikalischer Unterstützung durch das Tambour Corps Erpel in die festlich geschmückte Mehrzweckhalle Erpel ein. Martina Schwager, 1. Vorsitzende der Gesellschaft, begrüßte das Publikum. Sie richtete die herzlichsten Grüße von Prinzessin Marita I. aus. Diese sah sich aus persönlichen Gründen dazu gezwungen, die Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen abzusagen. Sie wünsche aber allen Närrinnen und Narren einen tollen Abend mit viel Spaß, so Schwager.
Bevor das Tambour Corps dat janze Spillche wieder von der Bühne spielte, gaben sie noch ein paar karnevalistische Stücke zum Besten und sorgten direkt für ausgelassene Stimmung im Saal. Sitzungspräsident Jörg Buchmüller nahm mit seinen Elferratskollegen auf der Bühne Platz und kündigte sogleich einen ersten Höhepunkt des Abends an.
Büttenredner Frank Friedrichs, besser bekannt als „Ne Spätzünder“ brachte die anwesenden Jecken mit Anekdoten über seine Smartphon-abhängige Tochter zum Lachen. Richtig eingeheizt wurde dem Publikum dann von der Gulaschkapell‘ mit Frontmann Jan-Erik Burkhard. Kölsche Stimmungslieder und Livemusik vom Feinsten rissen alle Anwesenden von den Stühlen.
Die kleine Prinzengarde bewies mit ihrem Auftritt, dass die GEK sich keine Sorgen um ihren Nachwuchs machen muss.
Als nächstes marschierten die über 20 Tänzerinnen und Tänzer der „Kleinen Prinzengarde“ ein. Leni Maur gab ihr Debut als Solomariechen der Jugendgarde und fegte „schwerelos“ über die Bühne. Danach zeigten die Minis und die Jugendgarde ihr Können und bewiesen, dass die GEK sich keine Gedanken um Nachwuchs machen muss. Wer sich der tollen Truppe anschließen möchte, ist dennoch recht herzlich zum Probetraining eingeladen, wie den ausgelegten Flyern der Prinzengarde zu entnehmen war.
Für Lacher sorgte dann wieder Werner Schaffrath mit seiner frechen Puppe Dodo. Insbesondere als Ortsbürgermeister Günter Hirzmann und Weinkönigin Lara auf die Bühne gebeten wurden und der Bauchredner ihnen ein urkomisches Streitgespräch in den Mund legte, gab es für das Publikum kein Halten mehr.
Stadtkommandant Markus Schmitz moderierte im Anschluss den Auftritt seines Stadtsoldaten Corps. Nachdem Solomariechen Luisa Kotthoff über die Bühne gewirbelt ist, gaben die Stadtsoldaten ihren Traditionswibbel zum Besten. Mit dabei waren die drei „brandneuen“ Stadtsoldaten Matz Kotthoff, Nico Wambach und Selim Canan.
Auf die darauffolgende Anmoderation freute sich Kommandant Markus Schmitz besonders, wie er verkündete: Die Ehrengarde feiert in dieser Session ihr 11jähriges Jubiläum. Im Jahr 2013 hatte sich die jüngste Gruppierung der Karnevalsgesellschaft aus ehemaligen Tänzerinnen der Prinzengarde gegründet. Anlässlich des Jubiläums hatten sich die Damen dann aber doch noch einmal in die Tanzstiefel geschnürt und dem fast 20 Jahre alten Tanz „Music“ noch einmal neues Leben eingehaucht. Dass sowohl das Beinewerfen als auch die Hebefiguren für die Gardemädels in Rente kein Problem darstellen, sorgte beim Publikum für Begeisterung.
Den ein oder anderen Schwank und lustige Geschichten seines Kegelclubs gab dann Ne Jeck im Rähn alias Björn Wassong zum Besten, bevor dann mit der Prinzengarde Erpel „dat schönste, wat mir in Erpel han“, wie Sitzungspräsident Jörg Buchmüller stolz ankündigte, auf der Bühne stand. Das Publikum stand jubelnd auf den Stühlen, als nicht nur die Beine, sondern auch ganze Mariechen durch die Luft gewirbelt wurden.
Als letzte Büttenrednerin des Abends berichtete das echte Erpeler Eigengewächs Silvia Gehrig, et Köbinchen, dass sie eigentlich gar keine Rede parat habe. In dem wunderbaren, perfekten Erpel sei ja überhaupt nichts Spannendes passiert. Nicht einmal bei Bildern der Elferratstour sei sie fündig geworden. Vielmehr wirkte das Ganze wie eine Kaffeefahrt oder eine Reiseannonce für das wunderschöne Nürnberg. Und auch wenn das „Ausleihen“ von Witzen ebenfalls nicht gut funktioniert hatte, konnte et Köbinchen dem Publikum doch einen Lacher nach dem Nächsten entlocken.
Gleich darauf wurde Erpels wohl am besten gehütete Geheimnis gelüftet, als das Ordenskapitel des Heimatordens Alt Erpilla die Bühne betrat. Der Vorsitzende Hans Simon hielt die Laudatio für den neuen Heimatordenträger 2024: Lothar Bonn wurde für sein herausragendes Engagement als Vorsitzender und vormals Geschäftsführer des Fußballvereins FV Rot-Weiss Erpel ausgezeichnet. Besonders die Arbeit im Bereich der Jugendförderung, sowie die Anlage des Kunstrasenplatzes in Eigenleistung durch den Verein wurden hervorgehoben. Lothar Bonn konnte aufgrund eines Kurzurlaubes allerdings nicht persönlich anwesend sein. Seine Mutter, Ingrid Bonn, nahm daher stellvertretend die Ehrenurkunde in Empfang. „Ich sage Euch, das Leben ist lebenswert!“ schloss sie ihre bewegende Dankesrede und sorgte damit für stehende Ovationen des Publikums.
Hans Simon, Vorsitzender des Ordenskapitels Alt Erpilla hielt die Laudatio für den Heimatordenträger 2024, Lothar Bonn. Dessen Mutter Ingrid Bonn nahm die Urkunde stellvertretend in Empfang.
Die rasante Kölsch-Rock Band Six Päck brachte das Publikum und Sitzungspräsident Jörg Buchmüller ordentlich ins Schwitzen.
Nach der Pause wurde es dann sportlich für alle Besucherinnen und Besucher der Sitzung. Die Kölsche Rockband Six Päck animierte alle Gäste zum Mitmachen. Es wurde gemeinsam geschunkelt, geklatscht und Bob gefahren, bevor dann die Grün-Weißen Funken vom Zippchen aus Kölsch-Büllesbach mit ihren spektakulären Hebefiguren und zackigen Tänzen die Erpeler Narrenschar restlos zum Ausrasten brachten.
Als großes Finale entführte die Showtanzgruppe der Erpeler Prinzengarde das Publikum dann zurück in die 90er Jahre. Mit bunten Aerobic-Outfits und Mega-Hits der Backstreet Boys, Blümchen, Spice Girls und vielen mehr brachten sie den Saal zum Kochen und läuteten damit direkt die Party ein, welche noch bis in die frühen Morgenstunden gehen sollte.
Fotos: Daniela Simon und Elisabeth Weber