
Traditionelles Verhaften der Großen Erpeler Karnevalsgesellschaft
Seit nunmehr 60 Jahren gehört das „Verhaften“ zur Karnevalstradition in Erpel. Die uniformierten Mitglieder der Großen Erpeler Karnevalsgesellschaft 1905 e.V. haben die Aufgabe, die Bevölkerung auf ordnungsgemäße Kostümierung, närrische Stimmung und festlich geschmückte Häuser zu überprüfen.
Am Samstag, den 1. März 2025, werden die Stadtsoldaten von Erpel, unterstützt von der Prinzengarde, Ehrengarde und dem Elferrat, auf die Suche nach verdächtigen Anwohnerinnen und Anwohner gehen. Neben sieben Fußtruppen sind wieder vier mobile Verhaftungstrupps im Ort unterwegs. Im Vorfeld des großen Karnevalszugs am Sonntag, den 2. März 2025, werden bei festgestellten Verfehlungen im Namen ihrer Tollität Prinz Andy I. sofort Haftbefehle ausgestellt. Gründe für eine mögliche „Verhaftung“ können eine fehlende Kostümierung, unzureichende karnevalistische Dekoration des Hauses, das Nicht-Tragen eines verliehenen Ordens oder gar Griesgram und Mucketum sein. Auch frühere Verstöße werden in die Bewertung einbezogen.
Besonders schwerwiegende Vergehen führen die Delinquentinnen und Deliquenten vor das „Hohe Gericht“, das im Verhaftungslokal „Om Maat“ tagt. In der Vergangenheit gelang es den Angeklagten oft, sich durch ein angemessenes „Schmiergeld“ beim Gericht oder der Infanterie freizukaufen. Ob das Hohe Gericht, bestehend aus Richter Werner Henneker, Hansi Freund, Uwe Kochems, Dieter Beschoner, Jörg Buchmüller und Andreas Schwager, auch in diesem Jahr wieder nachsichtig sein wird, zeigt sich ab 14:00 Uhr in der Gaststätte „Om Maat“, Marktplatz 6 in 53579 Erpel.
So werden ab 14:00 Uhr die Verhandlungen gegen Achim Hallerbach (Landrat) und Ellen Demuth (MdL) geführt. Ab 15:00 Uhr müssen dann unsere Kommunalpolitiker mit ihrer Verhaftung rechnen. Anzeigen gegen die CDU-Erpel, die DvOE und die SPD liegen dem Gericht bereits vor. Mit Karsten Fehr sowie Markus Fischer und Günter Hirzmann sind die Spitzen der Orts- und Verbandsgemeinde ebenfalls vorgeladen. Auch führende Kräfte der umliegenden Gemeinden wie Jan Ermtraud (VG Bad Hönningen), Helmut Muthers (Stadt Linz) … sollten sich schon mal Gedanken machen, wie sie um Gnade flehen könnten.
Sowohl die Unkeler Barhocker, die Ratsherren und das Tambourcorps Erpel versuchen sich vor Ort „freizuspielen“. Das närrische Gericht lädt herzlich ein, Zeuge des Schauspiels zu werden.
Um den Soldaten das „Verhaften“ zu erschweren, sind die Erpelerinnen und Erpeler herzlich eingeladen, ihre Häuser für den Straßenkarneval mit Ortsfahnen, rot-weißen Wimpeln, Ballons und Clowns zu schmücken. Eine ausreichende Verpflegung der Soldaten und Garden wird ebenfalls gerne gesehen. Zudem empfiehlt es sich, am Karnevalswochenende verliehene Orden und Nädelchen nicht abzulegen, um möglichen Verhaftungen vorzubeugen.
Die Vorfreude auf ein fröhliches und ausgelassenes Karnevalswochenende in Erpel ist groß!
Foto: Daniela Simon