
Kirmes in Erpel und Orsberg
In Erpel wird gleich zwei Mal Kirmes gefeiert: Im Juni richtet der Arbeitskreis Erpeler Vereine die Johanni-Kirmes neben dem Erpeler Bürgersaal aus. Bürgerverein und Junggesellenverein stellen dazu ein Königspaar, das beim vorherigen Kirmesschießen ermittelt wird. Im August feiern dann der Junggesellenverein Orsberg und Orsberger Bürgerverein ihre traditionelle Kirmes im Ortsteil Orsberg. Sowohl die Kirmes in Erpel als auch die Kirmes in Orsberg zeichnen sich durch feierliche Festzüge, Fändelschwenken, Königsball und Festhochamt aus.
Historische Kirmes in Erpel
Die Erpeler Kirmes blickt auf eine lange Tradition zurück. Den Verlauf einer rheinischen Kirmes in den 30er Jahren hat der damalige Schriftführer Adam Lindlohr so ausführlich protokolliert, dass es sich lohnt, wenigstens in Auszügen daraus zu zitieren: "Am Vorabend wurde die Feier mit Beiern, Böllerschüssen und einem Zapfenstreich eingeleitet. Am Montag wurde die Bürgerschaft in der Frühe geweckt und nach dreimaligem Schlagen der Trommel ging es durch den festlich geschmückten Ort. Zuerst wurde um 8.30 Uhr die Fahne mit Musik abgeholt, dann die Fahnendeputation und der Vorstand des Kath. Junggesellenvereins von Erpel-Heister. Gemeinsam zog man dann zum Pastorat, um den Ehrenpräses des Vereins, Herrn Pfarrer Lind zum gemeinschaftlichen Kirchgang zu geleiten. Um 9.00 Uhr wurde dann das Festhochamt für die Lebenden und Verstorbenen des Vereins zelebriert, wobei der pflichtgemäße Opfergang stattfand, wo dann jeder Bürger von seinem Kirmesgeld sein Opferschärflein auf den Opferteller legt. Nachdem dann zum Schluß des Hochamtes das Johannes-Lied gesungen war, versammelte sich der gesamte Bürgerverein und die Junggesellenabordnung vor der Kirche, um den Ehrenpräses wieder zurück zu seiner Wohnung zu geleiten. Hier dankt der Vorsitzende dem Pastor im Namen der ganzen Bürgerschaft für seinen Dienst am Altar und bringt ein dreifaches Hoch auf ihn aus."


